Ehemalige Volvo-Zentrale in Köln-Rodenkirchen: Mehr als 60 Ateliers in nur zwei Tagen vermietet
Das Gebäude an der Ringstraße wird zum neuen Kulturquartier. Bauwens und CONVALOR stellen mehr als 14.000 Quadratmeter für Künstler zur Verfügung.
Auf dem Gelände der früheren Deutschland-Zentrale des schwedischen Autobauers Volvo wird in Zukunft mit dem Ringviertel ein neues urbanes Wohnquartier entstehen. Bis die Arbeiten beginnen, wird es aber noch eine Weile dauern. Doch auch in der Zwischenzeit bleibt die Fläche nicht ungenutzt, sondern wird vorübergehend zum Kultur-Quartier. „Die freie Kunstszene hat aktuell durch die Corona-Pandemie Schwierigkeiten, an bezahlbaren Raum für Ateliers in Köln zu kommen“, so Andreas Schmitz.
Dank einer gemeinsamen Initiative seines Vereins Kulturquartier e.V. zusammen mit den Kölner Immobilienunternehmen Bauwens und Convalor können die Flächen der Volvo-Zentrale seit Anfang Oktober günstig zur Verfügung gestellt werden – insgesamt mehr als 14.000 Quadratmeter. Die Nachfrage ist gewaltig. „Allein in den ersten zwei Tagen haben wir mehr als 60 Ateliers vermietet“, erzählt Schmitz.
Unter den bisherigen Mietern finden sich bereits zahlreiche junge Künstler, Maler, Bildhauer und vieles mehr. Ab November werden auch spezielle Flächen an Musiker und Bewegungskünstler vergeben. Auch Kunsthandwerker wie Goldschmiede sollen noch folgen. Aber auch die Musikschule Rodenkirchen wird in den Räumen genauso wie ein Verein von Künstlern mit Behinderung voraussichtlich einen Platz finden. Mit dem Projekt will Schmitz auch andere animieren, ungenutzte Flächen für die Kunst zur Verfügung zu stellen. „Nur so können wir dafür sorgen, dass die Kölner Kunstszene lebendig und vielfältig bleibt“, erklärt der 60-Jährige, der sich auch im Vorstand der Kölner Stiftung Kunstsalon engagiert.
Die Fläche der ehemaligen Volvo-Zentrale wird von Bauwens und CONVALOR bereitgestellt. In Zukunft sollen dort mehr als 300 Wohnungen entstehen. „Statt sich darüber zu ärgern, wie viele Jahre die Baurechtsschaffung dauert, haben wir entschieden, etwas Gutes für die Kunst zu tun!“ sagt Dr. Oliver Bäumler, Geschäftsführer der CONVALOR. „Wir freuen uns, dass wir so für eine gewisse Zeit einen Ort der Kunst in Rodenkirchen schaffen können“, so Alexander Jacobi, Geschäftsführender Gesellschafter bei Bauwens.