AERA bezieht Natur mit ein, anstatt sie zu verdrängen
AERA ist mehr als eine moderne Büroimmobilie: Es ist ein Teil einer Vision von der Stadt von morgen, ein Stück Zukunft. AERA bricht mit starren Strukturen, mit den Grenzen zwischen Stadt und Natur, Arbeit und Leben, Innen- und Außenbereich. Offene und flexibel gestaltete Flächen, ein nahtloser Übergang zwischen Büro und Dachpark, AERA ist nicht nur bereit für New Work, sondern bildet einen Grundstein für den radikalen Wandel unserer Arbeitskultur. Diese Vision ist nun der Realität ein Stück nähergekommen: Denn auch für das Gebäude selbst ist jetzt der Grundstein gelegt worden.
Doch was genau entsteht dort direkt an der Spree auf der Mierendorff-Insel in Berlin-Charlottenburg? „Mit AERA schaffen wir einen Bürokomplex mit großzügigem, terrassenförmigem Dach, das sich oben als eigener Park erleben lässt – und das sich, von unten gesehen, perfekt in die grün dominierte Umgebung einfügt, sie gewissermaßen weitererzählt“, sagt Clemens Stahr, Leiter des Berliner Büros des Immobilienunternehmens Bauwens. Die Mietfläche von insgesamt 12.000 Quadratmetern lässt sich flexibel in Einheiten ab jeweils 400 Quadratmeter aufteilen. So wird Raum für bis zu 1.000 Arbeitsplätze geschaffen. Das Foyer mit sechs Metern Deckenhöhe eröffnet das Haus an der Darwinstraße, das nicht nur ein modernes, urbanes Bürohaus sein wird, sondern zugleich ein wertvoller Baustein für die Stadtgesellschaft.
Eine Ausstattung auf dem neuesten Stand der Technik ermöglicht den zuverlässigen Einsatz mobiler Arbeitsmittel im gesamten Gebäude – auch im Bereich des 2.200 Quadratmeter großen Dachparks. Das 5,40 Meter Achsraster mit seiner Panoramaverglasung und zahlreichen Verbindungen in den Außenbereich lassen die Trennung zwischen Büro und Natur verschwimmen. „Die größte Herausforderung besteht darin, Raumstrukturen zu entwickeln, die innovativ und doch identitätsstiftend sind, indem sie auf die Menschen eingehen, für die sie gemacht sind. Und darin, die Natur mit einzubeziehen, anstatt sie zu verdrängen”, beschreiben Armand Grüntuch und Almut Grüntuch-Ernst vom Büro Grüntuch Ernst Architekten.
Der Park bietet fast einen halben Kilometer Wegenetz. Bis zu zwölf Meter hohe Bäume und 25 verschiedene Pflanzenarten bieten ein Naturerlebnis mitten in der Stadt. „Ein Bürogarten ist eine Erweiterung der Firma ins Freie, die sich in ihrer Gestaltung an den Mitarbeitern und ihren Bedürfnissen orientiert. Er ist ein vielfältiger Hybridraum, ein Zwischenraum, der Arbeiten und Freizeit auf inspirierende Weise verbindet“, erklärt Tancredi Capatti vom Landschaftsarchitekturbüros capattistaubach. Die Biomasse auf dem Dach von AERA wird in der Lage sein, etwa fünf Tonnen CO2 pro Jahr zu binden. Das Projekt wurde bereits mit DGNB-Platin vorausgezeichnet, dem höchsten Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen.
Die Umsetzung erfolgt jetzt in Riesenschritten: Nachdem bereits im April 2021 mit dem Ausheben der Baugrube begonnen wurde, ist seit November der Rohbau in vollem Gange. Mit der Ausführung wurde das Bauunternehmen MBN beauftragt. Die Fertigstellung soll im vierten Quartal 2023 erfolgen.
Mit dem Grundstein von AERA ist aber nicht nur die Basis für ein modernes Bürogebäude gelegt worden. Es ist auch der Auftakt einer umfangreichen Quartiersentwicklung. Auf dem Grundstück nebenan sollen bald mit dem Quartier „Am Spreebord“ auf einer Fläche von
2,8 Hektar weitere 100.000 Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche erschlossen werden sowie 7.000 Quadratmeter Grünanlagen entstehen. „So setzt sich ein Viertel, das bislang eher als Geheimtipp gilt, durch städtebauliche Innovation erst richtig auf die Berliner Landkarte“, so Clemens Stahr.